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Gott

  • Fr. Adrian

Zur Fastenzeit 2021

 

Abstand

Heute möchte ich Dich, liebe Leserin, lieber Leser, einladen, für einen Augenblick die brennende Aktualität auf der Seite zu lassen und Abstand von der Corona Pandemie und ihren beängstigenden menschlichen und wirtschaftlichen Folgen zu gewinnen.  Richten wir den Blick statt dessen auf Gott.

 

Universum

Er ist der Schöpfer des Universums. Seine Dimensionen in Raum und Zeit sind unfassbar. Schwindel ergreift jeden Betrachter des Alls in seiner Unvorstellbarkeit. Es entspringt dem Denken Gottes, und seinem Wollen verdankt es sein Verharren im Dasein.

 

Gewissen

Jeder Mensch hat seine unverwechselbare Eigenart. Keine zwei Personen sind sich gleich.  Die persönlichste Eigenart ist das Gewissen in jedem Menschen, sein innerer Blick, den er auf alles richtet. In diesem Blick erscheint die Beschaffenheit aller Dinge und allen Geschehens, ob es gut oder ob es böse ist.  

 

Gott sieht in die Gewissen der Menschen. Auch hier ergreift uns Schwindel vor dem Schöpfer, vor dem das Innere der Menschen wie ein aufgeschlagenes Buch offen daliegt. Die Nähe Gottes im Innersten eines jeden Menschen im Schosse der unabsehbar grossen Menschheit – in jedem Augenblick ihres Daseins ! – ist nicht weniger unfassbar als sein Verhältnis zum All in seinen sichtbaren und  unsichtbaren Dimensionen.

 

Ewigkeit

Gott ist immer. Er war vor dem Universum. Es gibt in ihm kein vorher und kein nachher.  Er ist ja nicht geworden, und er begeht nicht. Er ist.

 

Es gibt kein Nichts, aus dem alles gekommen wäre. Vor Allem, was ist, ist nicht das Nichts, sondern Gott, und nichts ist vor Gott.

 

Zuwendung

Gott sieht jeden Menschen und alle Wesen auf der Welt. Sein Auge begleitet ihren Weg durch die Zeit. Selbst da, wo wir Menschen uns selbst nicht wahrnehmen, ist er bei uns. Doch nicht als Unbeteiligter, sondern in Zuwendung zu uns und in Sorge um uns. Er bereitet uns für ein Leben bei ihm vor. Für ihn sind wir keine Nummern, sondern geliebte Söhne und Töchter. Auch das hat etwas ganz Unfassbares für uns – wie der Kosmos und wie das Gewissen im Herzen jedes Menschen

 

Menschwerdung

Damit wir uns von der Nähe und Zuwendung Gottes besser überzeugen können, hat Gott an einem Punkt des Raumes – im Lande Israel/Palästina – und an einem Punkt der Zeit – zwischen den Jahren 4 vor und 20 nach unserer Zeitrechnung – persönlich am Leben der Menschen wirklich teilgenommen.  Es war möglich, weil Gott in sich selbst einen Gedanken trägt, der in Form eines Wortes selbständig aus ihm hervortritt, ohne ihn jedoch zu verlassen – ähnlich wie wir einen Gedanken in laut ausgesprochenen Worten äussern, ohne dass der Gedanke unser Inneres verlässt. Er ist ganz in uns, Teil von uns, und ganz bei denen, die ihn hören und verstehen.

 

Unfassbar gross, unfassbar nah

Aus dem griechischen Altertum ist ein Wort überliefert, das die Wirklichkeit Gottes prägnant zusammenfasst: Göttlich sein heisst nicht nur das All umfassen, sondern ebenso im Allerkleinsten Dasein. Das deutet eine unvorstellbare grosse Spannweite an. Diese verehren wir staunend in Gott. Auf ihr beruht unser Bertrauen auf ihn.

 

Dieses Vertrauen brauchen wir immer, besonders aber in Zeiten der Bedrängnis wie heute.

Titelbild zu The Song of Los von WIlliam Blake, 1795. Wikipedia.

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