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Was ist der Himmel ?

  • Fr. Adrian

Das Ziel unseres Lebens

 

Auf den Himmel hoffen

Der Himmel ist das Ziel unseres Lebens, und die Hoffnung ist die Brücke zu diesem Ziel. Sie gibt uns die Gewissheit, dass wir dieses Ziel erreichen können. Daher ist es gut, dass wir uns über die Hoffnung Klarheit verschffen. Es gibt eine markante Stelle beim Apostel Paulus, wo er erklärt, was Himmel und Hoffnung sind. Sie teht im Römerbrief, Kapitel 5,1-5. Sie braucht eine kurze Erklärung. Sie führt vom Glauben zur Hoffnung, und von der Hoffnung zur Liebe. Paulus hat schon früh, am Anfang der Kirche den Christen diese drei eingeprägt. Denn ohne glauben, Hoffnung und Liebe kann man kein Christ sein.

 

An den Himmel glauben

Das Glaubensbekenntnis der Kirche schliesst mit dem Glauben an den Himmel: «Ich glaube an das ewige Leben. Amen». Das ewige Leben ist der Himmel.  In einem ersten Schritt erklärt Paulus, was Glauben ist: «Wir sind gerecht geworden aus Glauben und haben Frieden mit Gott.» Mit «gerecht» meint Paulus: «in Übereinstimmung mit Gott». Wir könnten auch sagen: «heilig», denn die Heiligen sind Menschen, die Gott gleichen. Um Gott ähnlich zu werden, müssen wir ihn kennen und uns nach ihm ausrichten. So entsteht eine Art Verwandtschaft mit ihm. Sie ist das Ziel des Glaubens an Christus. Der Glaube pflanzt etwas von Gott in uns hinein. Er ist wie ein Propfreis, mit dem ein junger Baum gezweit und veredelt wird. So entsteht Frieden zwischen Gott und uns. Friede beruht immer auf Übereinstimmung im gleichen Wollen. Der Himmel ist daher Friede. So beten wir ja für die Verstorbenen: Sie mögen ruhen in Frieden! 

 

Der Himmel ist ein Geschenk

Paulus fährt fort: «Das verdanken wir unserem Herrn, Jesus, dem gesalbten König, der uns auch Zugang zu dieser Gnade verschafft hat». Den Frieden mit Gott nennt Paulus eine «Gnade». Gnade ist ein Geschenk, eine Gunst, eine Liebestat, eine Freundlichkeit, die Gott uns Menschen erweist. Ein Geschenk ist nichts Geschuldetes. Es muss frei dargeboten sein, sonst ist es kein Geschenk. Gott schenkt uns das ewige Leben - den Himmel - nicht weil er es uns schuldig wäre, sondern weil er uns damit Freude machen will. Dieses Geschenk hat uns Christus gebracht. Dazu ist er im Auftrag Gottes, seines Vaters auf unsere Welt gekommen. Christus ist wie ein Botschafter, der zu uns gesandt wurde, um uns das Geschenk des Himmels zu überbringen.

Um den hervorragenden Rang dieses Botschafters hevozuheben, gibt ihm Paulus zwei höchste Titel: «unser Herr», wie auch Gott unser Herr ist, und «Christus», was soviel heisst wie «gesalbter König». Damit weist der Apostel auf seine göttliche Herkunft und Natur hin. Er nennt zudem seinen Namen «Jesus». Das ewige Leben soll uns als persönliches Geschenk Gottes und seines Gesandten Jesus überbracht werden, nicht wie das Werbegeschenk einer Firma, die Kunden anlockt.

 

Der Himmel ist versprochen

In einem zweiten Schritt erklärt Paulus, dass uns der Himmel versprochen wird, sodass wir auf ihn hoffen dürfen: «Und so haben wir die Auszeichnung erhalten, dass wir auf die Herrlichkeit Gottes hoffen dürfen». In der biblischen Sprache bedeutet «Herrlichkeit» den überwältigenden Eindruck, den Gott auf Menschen macht, denen er sich zu sehen gibt. Sie sind von seiner Gegenwart zutiefst erschüttert. Das Licht, das von ihm ausgeht, zieht sie mit Macht in seinen Bann, so unfassbar schön ist es, und der Gegensatz zwischen ihm und ihrer eigenen Armseligkeit weckt in ihnen Erschrecken und Schmerz. «Herrlichkeit» ist ein anderes Wort für Himmel. Im Himmel sind wir bei Gott. Er tritt uns entgegen, wir sehen ihn von Angesicht zu Angesicht. Wir werden ihn nie mehr misssen wollen, weil seine Gegenwart uns so sehr mit Freude und Lust erfüllt, dass wir uns nichts Schöneres wünschen können.

Diese Freude hat uns Christus versprochen. Wir haben keinen Anspruch auf sie. Sie ist reines Geschenk. Sie ist eine Anwartschaft, wie Erbschaften manchmal Anwartschaften sind. Solche Erbschaften sind versprochen und beim Notar testamentarisch hinterlegt, können jedoch erst beim Tod des Erblassers angetreten werden. Aber sie sind sicher hnd fest im Testament verbürgt. Die Erben besitzen sie schon, aber als Anwartschaft, die ihnen erst später ausbezahlt werden kann.

 

Bürgschaft auf den Himmel

Im dritten Schritt nennt Paulus das Pfand oder dieSicherheit, die Gott uns für den Himmel gibt: «Diese Hoffnung enttäuscht nicht, weil die Liebe Gottes in unseren Herzen ausgegossen ist dank dem Heiligen Geist, der uns gegeben ist». Hoffen wir ber nicht vergebens auf den Himmel? Ist ein so grosses Geschenk Gottes wirlich für so armselige schwache Geschöpfe bestimmt wie wir? Daher fügt Paulus eine Bürgschaft hinzu: die Liebe, die in usere Herzen « ausgegossen » ist. Mit Ausgiessen meint Paulus, dass der Heilige Geist diese Liebe nicht tröpfchenweise einträufelt, sondern randvoll eingiesst. Welche Liebe ist es denn, die Liebe des Heiligen Geistes oder unsere Liebe ? Wohl beide !

Nach der Heiligen Schrift vwebindet der Heilige Geist Gott und Schöpfung. Er bringt die göttlichen Gaben zu allen Geschöpfen, besonders zu uns Menschen. Diese Gaben sind schöpferische Samen. Sie wachsen, keimen und gedeihen, bis sie Frucht bringen. Die Liebe ist ein solcher Samen. An ihr können wir selber die Bürgschaft Gottes in uns messen. Wenn da Liebe zu Gott und Menschen lebt, dann dürfen wir sicher sein dass der Himmel für uns offensteht. Wenn jedoch in unserem Herzen Bosheit die Liebe verdirbt, ist es Zeit, unsere Seele umzugraben und die Liebe neu zu pflanzen. Denn sie ist die Bürgschaft, die uns den Himmel garantiert.

 

Faire Is The Heaven (William Henry Harris, 1925) aufgeführt vom Ensemble "Seraphic Fire" unter der Leitung von Patrick Dupré Quigley:

 

 

Dies ist ein zeitgenössischer musikalischer Rahmen von Edmund Spensers Gedicht An Hymne of Heavenly Beautie (16. Jahrhundert):

 

Faire is the heaven where happy soules have place

In full enjoyment of felicitie;

Whence they do still behold the glorious face

Of the Divine, Eternall Majestie;

Yet farre more faire be those bright Cherubins

Which all with golden wings are overdight.

And those eternall burning Seraphins

Which from their faces dart out fiery light;

Yet fairer than they both and much more bright

Be the Angels and Archangels

Which attend on God's owne person without rest or end.

 

These then in faire each other farre excelling

As to the Highest they approach more neare,

Yet is that Highest farre beyond all telling

Fairer than all the rest which there appeare

Though all their beauties joynd together were;

How then can mortal tongue hope to expresse

The image of such endlesse perfectnesse?

Gustave Dores Bild der seligen Vision, aus Dante Alighieris Göttlicher Komödie

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